Der Innovation Booster Living Labs für Dekarbonisierung ist stolz darauf, die Innovationsteams bekannt zu geben, die von unserem Innovationsausschuss Anfang 2022 ausgewählt wurden. Ein großartiger Start, der die Entwicklung unseres Innovationsboosters zeigt.
6 Innovationsteams erhalten Fördermittel für die Entwicklung ihrer Ideen in den Bereichen Energieeffizienz, Mobilität, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung. Diese Innovationsteams wollen gemeinsam Lösungen entwickeln, um die Dekarbonisierung in der Schweiz voranzutreiben. Erfahren Sie in diesem Blog, welche Ideen für die Förderung ausgewählt wurden.
Sustainable Mountains unterstützt von Red Lab
Wie können wir Bergdestinationen bei ihren Nachhaltigkeitsinitiativen unterstützen? Wie können wir ihnen den Übergang zum Tourismus von morgen erleichtern? Welche konkreten Maßnahmen sollten ergriffen werden, und wie können wir sicherstellen, dass sie der breiten Öffentlichkeit vermittelt werden?
Sustainable Mountains ist ein dreijähriges Unterstützungsprogramm der Summit Foundation für Schweizer Bergbahnunternehmen mit dem Ziel, mehr Nachhaltigkeit in Bergdestinationen zu erreichen. Die teilnehmenden Unternehmen durchlaufen einen Prozess der Analyse und Umsetzung konkreter Maßnahmen im Rahmen einer Nachhaltigkeitsstrategie.
Entdecken Sie ihre Website: https://www.summit-foundation.org/sustainable-mountains
Fresh Water Farms Europe unterstützt von Living Lab Syntezia
Die Idee besteht im Bau eines Aquaponic-System-Prototyps mit einer Fläche von 40 m2, der speziell für städtische und stadtnahe Gebiete entwickelt wurde, um die lokale Wirtschaft, die Nachhaltigkeit und die Dekarbonisierung zu fördern, große Mengen an Kohlenstoffemissionen einzusparen und den Transport von Meeresfrüchten und landwirtschaftlichen Lebensmitteln über große Entfernungen zu vermeiden. Das Projekt ist in der Schweiz bereits Realität und in Meyrin zu entdecken.
Smart Ski Resort unterstützt von Novatlantis
Klimawandel und Klimakrise: Auch Skigebiete sind betroffen. Für die Dekarbonisierung der Skigebiete ist ein Wendepunkt erforderlich. Skigebiete verfügen über große Infrastruktureinrichtungen. Ein großer Schritt wäre getan, wenn erneuerbare, dezentralisierte Energieerzeugungssysteme zu den bestehenden Anlagen hinzugefügt werden könnten.
Die Erzeugung erneuerbarer Energie kann viele Quellen haben: Gebäude, Skilifte, Speicherteiche, Abwasser. Der Schwerpunkt dieses Vorschlags liegt auf dem Potenzial von Wasserteichen. Mithilfe des Design-Thinking-Ansatzes des Innovation Booster "Living Labs for Decarbonisation" werden die Akteure rund um potenzielle Energieerzeugungsoptionen vernetzt.
Wir haben bereits 6 Projekte durch unseren Innovationsausschuss im April finanziert. Das stimmt uns zuversichtlich für unser Ziel, bis Ende 2022 15 Ideen zu finanzieren. Dies bestärkt uns auch in unserem Wunsch, radikale Ideen zur Dekarbonisierung der Zukunft zu finden.
Fiona Zimmermann, Akademische Mitarbeiterin an der HES-SO Valais-Wallis
Freespace unterstützt von der Energy Living Lab
Neudefinition der Mobilität einer Gemeinde oder eines Staates durch den Einsatz einer visuellen kollektiven Ad-hoc-Software mit kollektiver Intelligenz, die es Bürgern und Behörden ermöglicht, sich gemeinsam die Zukunft vorzustellen.
Die Idee ist, eine Fallstudie in einem Dorf zu erstellen, in dem Behörden und Bürger ein dekarbonisiertes Mobilitätsnetz schaffen, das viele Vorteile in Bezug auf die soziale, wirtschaftliche und ökologische Dynamik hat, und dann die Vervielfältigung dieser nachhaltigen Mobilitätsnetze zu fördern, bis die Elektroshuttle-Betreiber verstehen, dass sie von zukünftigen Nutzern und Gebieten profitieren, die bereit sind, sie aufzunehmen. Die neue Seeüberquerung wird dem "Geist von Genf" einen venezianischen Touch verleihen und ein gutes Beispiel für intelligente dekarbonisierte Mobilität für internationale Organisationen und NGOs sein, die die Stadt schätzen.
Automatisierte CO2-Bilanz von KMU in der Westschweiz mit Unterstützung von Red Lab
Wie können Schweizer KMU bei der Messung ihres CO2-Fussabdrucks unterstützt werden? Die Durchführung einer Umweltbewertung der eigenen Organisation (Carbon Footprint) ermöglicht es, deren Auswirkungen zu quantifizieren und zu formalisieren. Diese erste Phase der Analyse ist die Grundlage für die Festlegung der richtigen Prioritäten und verleiht dem gesamten Ansatz, der Strategie und der Kommunikation Glaubwürdigkeit. Obwohl bei den großen Unternehmen eine starke Dynamik besteht, beginnen die meisten KMU gerade erst, sich Fragen zu stellen und zu erkennen, dass der Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft auch sie betreffen wird. Unter dem Anstoß der SBTI (Science Based Targets Initiative), die kürzlich vom Verband der Schweizer Wirtschaft weitergegeben und gefördert wurde, ist es wahrscheinlich, dass die KMU ihren Kohlenstoff-Fußabdruck berechnen und eine Nachhaltigkeitsstrategie einführen müssen.
Die Lösung besteht darin, den Schweizer KMU ein automatisiertes Dashboard für ihren Carbon Footprint zur Verfügung zu stellen. Ein Großteil der Daten, die für die Erstellung einer Klimabilanz benötigt werden, ist bereits in den Verwaltungssystemen der KMU enthalten: Rechnungen, Personaldaten, Lagerbestände, Einkauf, Lieferung usw. Dieses Klimamodul würde es den KMU ermöglichen, auf einfache Weise auf ihre Klimabilanz zuzugreifen, was sie ermutigen würde, eine Nachhaltigkeitsstrategie einzuleiten. WINBIZ möchte die Spezifikationen dieses Moduls auch in einem Open-Source-Format zur Verfügung stellen, so dass jeder Anbieter von Softwarelösungen ein ähnliches Modul entwickeln und die Methodik verbessern kann.
Reinigung und Wiederverwendung von Glasflaschen für Weinerzeuger mit Unterstützung von Red Lab
Vor dem Hintergrund des Klimawandels steht der Weinbau vor zwei großen Herausforderungen: Er muss seine Praktiken anpassen und gleichzeitig die Auswirkungen des Klimawandels durch eine Verringerung seines CO2-Fußabdrucks abmildern. Die Schweizer Winzerinnen und Winzer können sich dieser Überlegung nicht entziehen und wollen von der Weinproduktion bis hin zur Verpackung und zum Versand ihrer Waren handeln. Was die Auswirkungen des Weinsektors auf den Kohlenstoffausstoss anbelangt, so zeigen mehrere Studien, dass die Glasverpackungen den grössten Anteil daran haben, nämlich rund 30%. Die Weinflasche selbst ist zwar wiederverwertbar, aber ihre Herstellung erfordert große Mengen an Energie (das Rohmaterial wird in Öfen mit über 1600 Grad geschmolzen), und dasselbe gilt für das Recycling, bei dem das gesammelte Glas wieder eingeschmolzen werden muss. Die Herstellung von Glas verbraucht also 15 Mal mehr Energie als das bloße Waschen einer Flasche.
Im Rahmen dieses Projekts wollen wir gemeinsam mit den Akteuren der Branche eine Lösung für die Wiederverwendung von Flaschen erarbeiten. Weltweit ist die Umweltbilanz des Waschens um 60 % bis 80 % besser als die Bilanz der Herstellung einer neuen Flasche. Die Wiederverwendung der Flaschen würde daher die Umweltauswirkungen einer Weinflasche um etwa 20 % verringern (60 % bis 80 % von 30 %). Da der CO2-Fussabdruck etwa 1,5 kgCO2 pro Weinflasche beträgt, würde dies etwa 300 g CO2 pro Flasche einsparen. Da in der Schweiz jährlich 90 Millionen Liter Wein konsumiert werden, würde das generelle Waschen von Flaschen (nur von Schweizer Wein) eine Einsparung von 36'000 Tonnen CO2 ermöglichen. Die grössten Herausforderungen bei der Umsetzung eines solchen Systems sind praktische Aspekte, die Vielfalt der Flaschenformen, die fehlende Koordination zwischen den Akteuren, die damit verbundenen logistischen Zwänge und die Anfangsinvestitionen. Darüber hinaus handelt es sich um eine Lösung, die regelmäßig erdacht, aber selten umgesetzt wird. Die Ko-Konstruktion der Lösung mit den verschiedenen Akteuren und die Verwendung eines Living-Lab-Ansatzes scheinen relevant zu sein, um eine praktikable Lösung zu finden.